Turniertag 4 von 5, für mich schon der letzte und entscheidende 4. Schießtag! Mental hoch konzentriert zum Einschießplatz, 20-30 Pfeile auf die längsten Distanzen und immer voll im Killbereich; neben mir schauen alle schon erstaunt, manche auch regelrecht erschreckt.
Im Parcours dann bereits auf den ersten 5 Stationen mit 5 20ern ein Traumstart mit 100 Punkten …. und dann bin ich leider aufgewacht, der Handywecker ist echt gemein, jetzt muss ich den Tag von vorne beginnen. Also zurück zum realen Einschießplatz, ich spare mir erneut das Einschießen, der Platz rund um die Ziele ist langsam schon echt übel morastig und ich bleib einfach mal bei meiner Traumrunde und nehme das Bild im Kopf noch mit in den Tag.
Heute steht die Hunter-Runde auf dem Programm, 28 x 1 Pfeil mit den Wertungen für Innen-, Außenkill und Körper (20/16/10), der Parcours heißt „Mittelstation“, weil wir mit der Gondelbahn auf selbige fahren. Ich bin nicht ganz höhenfest und mag alles oberhalb von Sessellift nicht so wirklich, aber hier geht es noch. Mit 4 Mann, Bögen, Köchern, Rucksäcken zwängen wir uns in die kleinen Gondeln, die nur verlangsamt aber nicht angehalten werden. Irgendwie passt aber alles rein und nach wenigen Minuten sind wir schon oben auf der mittleren Alm angelangt.
Zügige Einweisung durch den Range Marschall und nochmal ein deutlicher Hinweis, dass heute ein Zeitlimit an diesem Parcours eingeführt wird, „Scorekarten-Abgabe beim Range-Marschall bis spätestens 17h, sonst sind sie nicht gültig! Die letzte Bahn ins Tal geht um 17.30h!“ Das ist den Verzögerungen von gestern geschuldet, gute Idee, dann werden sich hoffentlich alle ein wenig zügiger durch die Stationen bewegen.
Der Parcours ist wieder anspruchsvoll gestellt, viel Weg durch den Wald, heute auch ein bisschen mehr Laufweg; an den längeren Passagen gespickt mit aufmunternden Smiley-Beschilderungen mit „noch 400 m“, „noch 100 m“ bis zum nächsten Ziel …
An einem Ziel kamen wir aus dem Wald auf den Weg zurück und einer der Field-Marschalls erwartete uns mit einer Tüte Gummibärchen in der Hand. Danke für soviel netten Service. Die Pfade selber waren durchaus zu bewältigen, manchmal mit besonderer Vorsicht wegen Rutschgefahr, sicher ist es auch in dem ein oder anderen Fall in den Altersgruppen Ü55 eine persönliche Herausforderung, wenn man sich schon mit altersbedingten Gebrechen rumärgert, aber auch das macht man ja freiwillig und wenn es denn mal arg schräg daher geht, dann hilft auch mal der sanfte Abstieg auf dem Hosenboden oder die kleine Verschnaufpause beim steilen Aufstieg.
Das Schießen in der Gruppe läuft sehr durchwachsen bei allen, einige tolle Schüsse wechseln sich mit schmerzhaften Vorbeischüssen ab, die man sich meistens dann auch irgendwie nicht wirklich erklären kann. Aber die spannende Mischung von Erfolg und Erfahrung (ich nenn es mal bewusst nicht Misserfolg) ist es doch, die uns immer wieder in den Parcours treibt, auf den Schießtag hoffend, wo man alles, was man ja an jedem Ziel sicher schaffen könnte, auch mal in einer ganzen Runde zusammenkriegt.
Aber dieser Tag ist nicht heute, bei keinem von uns. Ich bin auch gar nicht wirklich unzufrieden, letztendlich haben alle Parcours bisher sehr hohe Ansprüche gehabt, es gab tolle Extremschüsse bergab/bergauf und das sind auch keine Schüsse, wie ich sie zuhause üben kann. Aber die Erfahrung daraus, die nehme ich sicher genauso mit, wie den großen Spaß an 4 fantastischen Schießtagen, hier bei der EBHC 2024 in Bad Kleinkirchheim (Österreich).
Morgen habe ich selbst schieß-frei und werde mich wahrscheinlich den Fotografen des Veranstalters anschließen, um auch mal in Ruhe diese tollen Motive im Parcours zu genießen. Die Ergebnisse aller Bogenklassen stehen dann auch erst morgen Abend nach Auswertung des Freitag-Schießtages fest. Für die Bogenklasse VM-TR gibt es die End-Ergebnisse schon heute Abend, mit ziemlicher Sicherheit kann ich aber schon mal vorausnehmen, der Europameister 2024 ist nicht der Pressewart des DFBV.